ÜBERSETZUNG : Herr Christofer Habig und
Frau Elke Peper.
URSPRUNG : Tibet.
PATRONAT: F.C.I.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN
ORIGINAL- STANDARDS : 24.03.2004.
VERWENDUNG : Begleithund, Wach- und
Schutzhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 2 Pinscher und
Schnauzer –
Molossoide –
Schweizer
Sennenhunde und
andere
Rassen.
Sektion 2.2 Molossoide,
Berghunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Do Khyi
(auch Tibet Dogge oder Tibet Mastiff genannt) ist seit alters her der
Herdenschutzhund der wandernden Hirten des Himalaya und der traditionelle
Wachhund der tibetischen Klöster. Seit ihrer frühesten Entdeckung im
Altertum ist die Rasse von Mythen umgeben. Von ihrer ersten Erwähnung
durch Aristoteles (384-322 v.Chr.) bis hin zu den berühmten Schriften
Marco Polos, der 1271 nach Asien zog, rühmen alle Berichte die natürliche
Stärke und die beeindruckende Erscheinung der Do Khyis – sowohl in
physischer als auch in charakterlicher Hinsicht. Selbst das Bellen der Do
Khyis wurde als einzigartiges, hoch geschätztes Merkmal der Rasse
beschrieben.
Führende
europäische Kynologen der Vergangenheit wie Martin und Youatt, Megnin,
Beckmann, Siber oder Strebel und Bylandt haben ausführlich über Do Khyis
geschrieben, da sie von ihrem Ursprung und ihrer Funktion in der
tibetischen Kultur fasziniert waren.
Einige
betrachteten diese Rasse sogar als den eigentlichen Ursprung aller großen
Berghunde und doggenartigen Rassen.
Einer der
ersten Do Khyis, der nachweislich in die westliche Welt gelangte, war ein
Rüde, den Lord Hardinge (damaliger Vizekönig von Indien) 1847 an Queen
Victoria sandte. Später, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, nahm
Edward VII (zu jener Zeit Prince of Wales) zwei dieser Hunde mit zurück
nach England. Frühe Aufzeichnungen berichten von einem Wurf Do Khyis, der
1898 im Berliner Zoo zur Welt kam.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Mächtig,
schwer, gut gebaut, mit guter Knochenstärke. Imposant; mit würdevollem und
erhabenem Auftreten. Zeigt eine Verbindung von majestätischer Stärke,
Robustheit und Ausdauer; tauglich zur Arbeit unter allen klimatischen
Bedingungen. Die Rasse entwickelt sich langsam, Hündinnen sind erst mit 2
– 3 Jahren, Rüden frühestens mit 4 Jahren ausgereift.
WICHTIGE PROPORTIONEN :
• Der vom
Hinterhauptsstachel zum Stop gemessene Schädel ist von
gleicher
Länge wie das Vorgesicht, das aber auch etwas kürzer sein
darf.
• Die
Körperlänge übertrifft leicht die Widerristhöhe.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Unabhängig,
mit Schutzinstinkt. Respekt einflößend. Höchst ausgeprägte Treue seiner
Familie und seinem Territorium gegenüber.
KOPF
: Breit, schwer und kräftig. Im Erwachsenenalter kann sich eine Falte
bilden, die oberhalb der Augen beginnt und bis hinunter zu den Mundwinkeln
verläuft.
OBERKOPF :
Schädel
: Groß, sehr leicht gewölbt, mit stark ausgeprägtem Hinterhauptstachel.
Stop
: Gut ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Breit, je nach Fellfarbe so
dunkel wie möglich; die Nasenlöcher sind gut geöffnet.
Fang
: Ziemlich breit, gut ausgefüllt und tief. Das Fangende ist viereckig.
Lippen
: Gut entwickelt, die Oberlefzen bedecken den Unterkiefer.
Kiefer
/ Zähne : Kräftige Kiefer mit perfektem,
regelmässigem und vollständigem Scherengebiss, wobei die obere
Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne
senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiss erlaubt. Lückenlos schließende
Zahnreihen.
Augen
: Von mittlerer Grösse; braun in allen möglichen Schattierungen abhängig
von der Fellfarbe; je dunkler, desto besser. Weit voneinander und etwas
schräg eingesetzt, oval. Die Augenlider liegen straff am Augapfel an.
Würdevoller Ausdruck.
Ohren
: Mittelgross, dreieckig, herab hängend; zwischen der Schädeldecke und den
Augen nach vorn fallend werden sie eng am Kopf anliegend getragen. Bei
Aufmerksamkeit werden die Ohren nach vorn gerichtet. Die Ohrlappen sind
von weichem, kurzem Haar bedeckt.
HALS
: Kräftig, gut bemuskelt, gewölbt. Wamme nicht zu stark entwickelt. Von
einer dicken Mähne abstehenden Haars bedeckt, die bei Hündinnen weniger
ausgeprägt ist.

KÖRPER : Kräftig.
Rücken
: Gerade, muskulös.
Kruppe
: Breit und ziemlich flach.
Brust
: Recht tief, mässig breit. Die Rippen sind gut gewölbt, so daß der
Brustkorb herzförmig ist. Der Brustkorb reicht bis unter die
Ellenbogenhöhe.
RUTE
: Mittellang. Auf Höhe der Rückenlinie hoch angesetzt. Bei Aufmerksamkeit
und in der Bewegung hoch und lose über dem Rücken gerollt getragen; gut
befedert.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND : Gerade, gut gewinkelt, rundum gut
von kräftigem Haar bedeckt.
Schultern : Gut gelagert, muskulös.
Ellenbogen : Weder ein- noch ausdrehend.
Unterarm : Gerade, starkknochig.
Vordermittelfuss : Kräftig, leicht schräg
stehend.
HINTERHAND : Kraftvoll, muskulös, mit guter
Winkelung. Von hinten gesehen stehen die Hinterläufe parallel.
Oberschenkel : Ziemlich lang; kräftig mit
ausgeprägter, harter Muskulatur, die aber nicht hervortritt.
Knie
: Gut gewinkelt.
Sprunggelenk : Kräftig, niedrig stehend. Mit
oder ohne Afterkrallen.
PFOTEN:
Ziemlich gross, kräftig, rund und kompakt. Zwischen den gut gewölbten
Zehen gut mit Haar befedert.
GANGWERK / BEWEGUNG : Kraftvoll, aber stets
leichtfüßig und elastisch: mit gutem Raumgriff und Schub. Mit zunehmender
Geschwindigkeit Neigung zum Schnüren. Der Schritt wirkt sehr bedächtig.
Fähig, seine Funktion auf unterschiedlichstem Terrain gleichermaßen
ausdauernd und geschmeidig zu erfüllen.

HAARKLEID
HAAR
: Die Qualität des Haars ist wichtiger als die
Menge. Es ist hart und dick, das Deckhaar ist nicht zu lang, das Unterhaar
ist in der kalten Jahreszeit dicht und ziemlich wollig, in den wärmeren
Monaten wird es eher spärlich. Bei Rüden ist das Haar deutlich üppiger als
bei Hündinnen. Das Haar ist fein, aber hart, gerade und abstehend. Es ist
nie seidig, gelockt oder gewellt. Die reiche Behaarung an Hals und
Schultern wirkt wie eine Mähne. Die Rute ist buschig und gut befedert. Die
Hinterläufe sind hinten im oberen Teil gut befedert.
FARBE
: Tiefschwarz, mit oder ohne lohfarbene Abzeichen; Blau, mit oder ohne
lohfarbene Abzeichen; Gold in allen Schattierungen von sattem Gelbgold bis
zu tiefem Rotgold. Alle Farben so rein wie möglich. Die Lohfarbe reicht
von intensiver Kastanienfarbe bis hin zu einem helleren Farbton. Ein
weisser Stern auf der Brust ist zulässig. Minimale weisse Abzeichen an den
Pfoten sind erlaubt. Die lohfarbenen Abzeichen befinden sich oberhalb der
Augen, an den unteren Partien der Gliedmassen, an der Unterseite der Rute
sowie am Fang. Eine brillenförmige Zeichnung rund um die Augen wird
toleriert.
GRÖSSE:
Widerristhöhe : Mindestens 66 cm für Rüden,
mindestens 61 cm für Hündinnen.
FEHLER : Jede Abweichung von den
vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in
genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER :
·
Mangelhafte körperliche Kondition und Fitness.
·
Kopf leicht oder mit starker Faltenbildung.
·
Hängelefzen.
·
Stark ausgeprägte Wamme.
·
Große und/oder tief angesetzte Ohren.
·
Helle Augen, starrender Ausdruck.
·
Schwache Pigmentierung, vor allem der Nase.
·
Faßförmiger Rippenkorb.
·
Fest über der Hüfte eingerollte Rute.
·
Überwinkelte oder steile Hinterhand.
·
Schwerfällige, unfreie Bewegung.
·
Untergröße bei einer Toleranz von 2 cm.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
·
Aggressivität oder übermäßige Scheuheit.
·
Vorbiß, Rückbiß.
·
Jede im Standard nicht genannte Farbe, z.B. Weiß,
Crème,
Grau, Braun (Leberfarben),
Fliederfarben,Gestromt und Mehrfarbigkeit.
Hunde, die deutlich physische
Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert
werden.
N.B.
: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die
sich vollständig im Hodensack befinden.
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